Modulare Konzeption der Möglichkeiten der Entwicklung und Durchführung zur Gewalt- und Suchtprävention in Schulen: Vorwort

Sehr geehrte Damen und Herren der Eltern-, Lehrer- und Schülervertretung, sehr geehrte Gäste!

Wir freuen uns, Sie seit dem Schuljahr 2001/2002 zu einer fortlaufenden Reihe von Informations-, Diskussions- und Seminarabenden einladen zu können, die sich durch das Schuljahr hindurch erstrecken werden. Nach mehreren Anläufen und nach langer Vorbereitung ist es uns gelungen, in Verbindung mit unserer Schulleitung und den Kollegen/innen, Möglichkeiten zur Sucht- und Gewaltprävention für unsere Schule zu erarbeiten.

So erleben wir als Eltern, aber auch als Pädagogen/innen und sicherlich auch als Mitschüler/innen, dass Alltagssorgen unseren Lebensweg begleiten und in manchen Fällen leider zu scheinbar unüberwindbaren Problemen gedeihen können, die oftmals mit Mitteln und Methoden verdrängt werden sollen, die anfänglich lediglich Erleichterung und Hilfe im Körperlichen, Seelischen wie auch im Mitmenschlichen geben mögen. Viele Male mag so manches Mittel und so manche Methode auch geholfen haben. Aber was ist, wenn wir das Gefühl haben, dass all das Verdrängte sich nicht ändert oder sogar noch schwieriger erscheint? Was ist, wenn aus Neugierde, Ablenkung und Erleichterung durch Wiederkehr der Mittel(einnahme) und Methoden(nutzung) ein Wunsch, ja sogar eine Notwendigkeit der Steigerung dieser Bedürfnisse wächst? Was ist, wenn diese Steigerung nur Frustration zu vielen Seiten entstehen lässt, Angst und Aggression aufkommen und Alternativen für Auswege kaum oder gar nicht mehr gesehen werden? Welchen Weg wir dann noch bewusst einschlagen und welche Menschen uns dabei begleiten, hängt sicherlich nicht alleine nur vom Einzelnen ab, sondern spiegelt sich darin wieder, wie wir nach derartigen Problembewältigungen unser Leben im Alltag in Familie, Schule und Beruf weiterführen können.

Sie werden sich nun fragen, was Gewalt- und Suchtprävention für eine Bedeutung für unsere Schule hat. Innerhalb jeden Schuljahres ergeben sich an Schulen Zwischenfälle im Bereich von Gewalt an und mit anderen und ebenso an sich selbst. Dieses gilt nicht nur für unsere Schüler/innen, die Schutzbefohlene unserer Schule, aber auch Kinder ihrer Familien sind, sondern ebenso für Erwachsene. Wir erwarten viel zu oft, dass alles Mögliche seinen vorgegebenen Gang gehen kann, dass nicht nur Zeit und Raum unter unserer kompetenten Organisation stehen, sondern auch Mensch und Maschine irgendwie doch für uns funktionabel sein sollen. Und was ist, wenn es nicht an dem ist? Dann werden nicht nur unsere Kinder laut, wehren sich und suchen nach einer Form von Hilfe, sondern auch das Kind in uns Erwachsenen selbst. Zu viel Suche nach Wegen der Kontrolle, zu viel Beschäftigung mit Möglichkeiten der Sanktionierung führt leider nachweisbar nicht gleichzeitig zu konsequentem Verhalten mit sich selber und mit anderen!

Ein Miteinander, ein Interesse für unser Gegenüber kann nur dann ehrlich genug sein, wenn wir ein Miteinander und ein Interesse für uns selber eingehen wollen und dadurch Verantwortung lernen und weitergeben können.

Hierzu haben wir nun an unserer Schule eine Reihe von Informations-, Diskussions- und Seminarabenden vorgesehen, die uns einen guten überblick über namhafte Einrichtungen der Selbsthilfe, Beratung, Therapie und Nachsorge geben, in denen Jugendliche und junge Erwachsene kompetente Hilfe erhalten, von denen wir als Laien und Betroffene, aber auch als Professionelle Unterstützung bekommen. Diese Einrichtungen werden nach Möglichkeit sich bei uns in der Schule vorstellen und thematisch in Verbindung mit einer weiteren Einrichtung, mit der sie zusammenarbeiten, Diskussion und Aufklärung zu dem bestimmten Sachbereich ermöglichen.

Um diese Sachbereiche vertiefen zu können, werden wir in Seminarform uns gemeinsam wieder mit Hilfe von Fachleuten und von unserem eigenen Können sukzessive ein Wissen aneignen, was dazu beitragen soll, dass Multiplikatoren unter uns Eltern, Pädagogen/innen und Schülern/innen sich entwickeln, die in unserer Schule hilfreich den Menschen zur Seite stehen können, die diese benötigen. Was aber der wichtigste Part ist, ist der Einsatz den wir gemeinsam bringen, um unsere Kinder und Jugendliche mit aufkommenden Alltagssorgen nicht alleine zu lassen. Sie nicht auch noch dahin zu treiben, ob bewusst oder ungewollt, durch unsere Inkonsequenz in Verantwortung und Zuwendung womöglich in die falsche Richtung ihren Weg zu suchen.

Was zählt, ist eine Vernetzung von interessierten und aufgeschlossenen Mitmenschen, die für unsere Schule die Qualität des Lebens und Lernens helfen zu verbessern und somit der Gewalt- und Suchtproblematik vorbeugen.
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